Wie hast etz des widder verkaddelt? (d2)

Es ist schon einige Zeit her, genauer gesagt wohl schon gute 15 Jahre, als der Gio in meinem Wohnzimmer in Bauernfeind zu Besuch war. Ich war vom Vorabend noch etwas angeschlagen, denn ein paar Stunden vorher kehrte ich erst von einer Feier zurück, wo wir als letzes eine Runde »Wo ist jetzt der Tequila?« spielten. Zumindest ist es das letzte an was ich mich erinnern kann.

Gio plauderte auf mich ein. Doch was er mir erzählte? Frag mich mal was gestern war… Jedenfalls unterbrach ich ihn nach einiger Zeit, da ich ihm noch unbedingt  von meinem Erlebnis vom Vorabend erzählen wollte.

»Ich muss dir unbedingt von gestern Abend erzählen!«

»Was? Hast des bestimmt widder verkaddelt, gell?«

»Ich? Nein, auf keinen Fall! Ich war doch gestern auf der Feier von der Anna. Das war mal eine megageile Feier! Und das Haus, ach was sag  ich, diese Villa! So etwas habe ich noch nie in meinem ganzen Leben gesehen! Es ist unglaublich luxuriös, hat einen Swimmingpool, einen riesigen Garten und noch viele andere Dinge mehr. Aber weißt du was das Beste war?«

»Nein, aber du wirst es mir sicher gleich erzählen.«

» Die hatten sogar goldene Kloschüsseln!«

»Na klar, die werden eine goldene Kloschüssel haben. Und wahrscheinlich mit einer FCN Fahne oben drauf…«

»Ja, wenn du es mir nicht glaubst können wir auch gerne hinfahren!«

Gesagt, getan, wir beide schnappten uns unsere Fahrräder und fuhren zu dem Haus. Nach ca. 30 Minuten Fahrt waren wir auch schon in Fischbach und standen vor diesem unglaublichen Haus. Es war genauso wie ich es beschrieben hatte. Der Gio sah mich mit großen Augen an und sagte:

»Die Anna ist hoffentlich Single, die musst du mir unbedingt vorstellen.«

Wir gingen an die Tür und ich klingelte. Ihre Mutter öffnete die Tür und ich sagte zu ihr:

»Hallo, ich bin der Baschi. Ich war gestern auf der Party ihrer Tochter. Mein Freund hier glaubt mir nicht, dass Sie eine Toilette mit einer goldenen Kloschüssel haben.«

Die Frau sah mich an. Kein Hallo oder sonst irgendwas. Dann drethte sie sich um und schrie ins Haus hinein:

»Schorsch, komm mal runter, da ist der Depp, der gestern in die Trompete geschissen hat!«

In diesem Moment wünschte ich mir, ich wäre Dichter!

Und was der Gio zu mir auf dem Nachhauseweg sagte ist ja wohl auch klar, oder? Richtig:

»Wie hast etz des widder verkaddelt?«