Grüß mir die Sonne

Die letzten Tage wurde ich ja des Öfteren angesprochen, dass ich so erholt aussehe. Ob es dafür einen bestimmten Grund gäbe, etwa ein anderes Wesen oder etwa der Urlaub? Ja, so Blödsinn! Von wegen! Ich bin überhaupt nicht erholt! Die letzten drei Wochen hab ich etwas Primaballerina auf dem Dach spielen müssen. Mehr schlecht als recht. Ich hatte meinem Cousin, der ein Haus baut, beim Dachbau geholfen und anschließend kam meine Tante auf die glorreiche Idee, ihr Dach ebenfalls richten zu lassen. Und dies, obwohl ich aufstehen so gar net mag. Denn ich bin morgens immer müde…

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Ich kann es mir gar nicht erklären, wie ich mich dazu hinreißen lassen konnte, so hoch oben am Dach spazieren zu gehen. Ich bin wohl ungefähr wie ein neunzigjähriger Opa rumstolziert. Die Zimmerer Wolfgang, Matthias und Herbert aus der Oberpfalz stellten sich da bedeutend besser an. Aber mein Glück sollte auch noch kommen. In Form von Essen. Da wurde ich mit Schweinebraten mit Kloß und Soß, Geschnetzeltem, Gulasch und vielen anderen Dingen verwöhnt.

Danach ging es allerdings zurück aufs Dach. Wie gesagt, ganz schön hoch…

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Der Wolfgang hat mir dann folgenden Witz erzählt:

Ein Dachdecker kommt auf dem Kirchendach ins Straucheln und fällt.

Der Pfarrer sieht es voller Entsetzen und ruft nach oben: „Klammere dich an Gott!“

Antwortet der Dachdecker: „Ich bin froh, wenn ich die Dachrinne erwische!“

Den Abschuss brachte irgendeine Moderatorin durch das laufende Radio. Ich war grad beschäftigt beim Schleppen von den Dachziegeln nicht auszurutschen, da meinte sie, dass Leute, die der Sonne näher wären, diese doch bitte grüßen sollen. Ich sah nur lila Wolken.

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Da schoss der Wolfgang auch schon den nächsten Witz hinterher:

Zwei Dachdecker sitzen auf einem Kirchendach

als sie unten einen Krankenwagen und den Notarzt heranrasen sehen.

„Donnerwetter“, sagt der eine, „sind die Jungs heute wieder schnell.

Mir ist erst vor 2 Minuten der Hammer heruntergefallen!“

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Die Zimmerer waren echt nett, nur verstanden habe ich sie von Zeit zu Zeit recht schlecht. Beispiel gefällig?

»Andi, bring a mol a Konter-Latt´n!« sagte der Matthias zu mir.

Eine Konter-Latte? Ich hatte heute Morgen zwar eine Latte, das hatte aber weniger mit der Arbeit zu tun. Ich denke auch nicht wirklich, dass er dies gemeint hatte. Ein Konter-Bier konnte er meiner Meinung nach auch nicht gemeint haben, da ich tags zuvor ja gar keines getrunken habe. Könnte natürlich auch sein, dass er sich meinte mit dem Konter-Bier… aber ist es nicht viel zu gefährlich mit 5 Halben intus auf dem Dach rumzustolzieren?

»Was brauchst?« fragte ich.

Er deutete auf einen Holzstapel, den ich anschließend brav weiterreichte.

So war übrigens die Aussicht von oben:

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Erwähnenswert war der Rap, den der Michi zum Lied „Sie ist weg“ ablieferte. Hoch oben auf dem Dach. Beim nächsten Video musste der Matthias einen Ziegel austauschen. Frag mich mal, wie der da nicht runter gefallen ist…

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Kurz bevor der Wolfgang den Meterstab benötigte, erzählte er mir einen weiteren Witz:

Häschen sieht einem Dachdecker bei der Arbeit zu. Nach einer Weile fragt es den Dachdecker:

„Haddu da oben Möhrchen?“

Der Dachdecker schüttelt den Kopf. Im nächsten Augenblick

rutscht er aus und fällt dem Häschen direkt vor die Pfoten.

Da beugt sich das Häschen über ihn und sagt voller Mitleid:

„Hättest nicht so schnell kommen brauchen. Ich hab auch keine!“

Zum Abschluss noch die Dachziegel-Lieferung via Kran:

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Schau a mol bleid.

 

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