Biersack zu Besuch in meinem Wohnzimmer: Biersack’s Visitenkarte
Vor ein paar Tagen war es mal wieder so weit. Der Biersack war mal wieder zu Besuch in meinem Wohnzimmer. Nachdem wir die politischen und kulturellen Themen recht schnell abgehandelt hatten, gingen wir zur normalen Unterhaltung über:
„Ich war am Freitag ja auf der Feier vom Schlaggi. Die war ja echt der Hammer! Die haben zwar zu zweit gefeiert, aber dem Schlaggi seine Feier hat es eindeutig rausgerissen! Was zu meinem Erschrecken aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass wir langsam alt werden!“
„Wirklich? Woran hast du das denn gemerkt?“ erkundigte ich mich.
„Na, der Jürgi war jetzt sogar schon mit seiner Tochter auf der Feier, da fällt mir nur eines dazu ein: Wenn meine Tochter alt genug ist, um sich bei Facebook anzumelden, werde ich erstmal den Spiegel ausbauen. Aus Gründen.“
„Biersack, Biersack!“
„Kannst du dir das vorstellen?“
„Was?“
„Da wurde ich doch auf Schlaggi’s Feier tatsächlich nach alkoholfreiem Bier gefragt.“
„Und? Was kam raus?“ fragte ich ihn.
„Nun ja, nur so viel… So zerbrechen Freundschaften.“
„Biersack!!!“ seufzte ich und schüttelte dabei den Kopf.
„Ich habe da eben meine Prinzipien… Mich, den Biersack nach alkoholfreiem Bier zu fragen. Eine Unverschämtheit nenne ich das! Hab mich an diesem Abend mit der Vicky länger unterhalten. Ihr Pullover saß so eng, dass ich fast nicht mehr atmen konnte. Als ich sie so betrachtete und in Gedanken mit deinem Anblick verglich, ist mir folgender Spruch eingefallen: Im Tierreich sind die Männer schöner als die Weibchen. Diesen Fehler hat Gott beim Menschen korrigiert.“
„Schön langsam reiten Cowboy, du weißt ja, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Wie lang hat diese Vicky dein Gschmarri denn ausgehalten? Nicht länger als eine Viertelstunde, oder?“
„Wenn du auf der Feier gewesen wärst, und nicht im Theater, dann hätte ich zu dir „Schau zu, und lerne!“ rübergerufen.“
„Klar, dann hätte ich mir noch schnell einen Becher Popcorn geschnappt und mich köstlich über dich amüsiert.“
„Nicht witzig! Weißt du eigentlich was eine Frau in Bauernfeind zum Parken auf einem Behindertenparkplatz berechtigt?“
„Nein, erzähl.“
„Körbchengröße A!“
„Dann parkst du auch dort?“
„Nein, schau mich an, ich hab doch mehr als Körbchengröße A, hehe!“
„Ich meinte eher wegen deinem zu klein geratenen Ding. Aprospos klein, willst du eine Kleinigkeit zum knabbern?“
„Sehr witzig. Ne du, dank Vicky mache ich jetzt diese Diät. 20kg kann ich da in 7 Tagen abnehmen. Den Tipp hat sie von der Brigitte.“
„Biersack, die kannst vergessen! Frauen erkennen bei Männern die kleinste Lüge, aber der Brigitte glauben sie solch einen Mist.“
„Wahre Worte! Da fällt mir ein, dass ich mir Visitenkarten drucken lassen habe.“
„Für was brauchst du denn Visitenkarten? Und was steht da drinnen?“
„Ursprünglich wollte ich „An alle Schamlippen oder Pimmelleitplanken…“ schreiben und darunter „Fühlst du dich angesprochen, ruf mich – den Biersack – an.“ Die zweite Idee war: „Hey Schnecke, du hast so schönes (H)aar…. Später öffne ich dir gerne auch den B(H).“ Hab ich dann aber doch sein lassen.“
„Ich denke nicht, dass du dafür von mir ein Lob erwartest, oder?“
„Eigentlich schon.“
„Ich befürchte fast, dass die Variante, für die du dich entschieden hast, nicht sehr viel besser sein wird, oder? Ich hoffe, du hast kein Bild von dir mit abgebildet.“
„Spinnst du? Dann könnte ich mich vor Angeboten ja nicht mehr retten. Warte kurz, ich hab sie dabei.“
Biersack ging in den Gang zur Garderobe und als er zurück kam, hielt mir diese Karte unter die Nase:
„Spinnst du? Warum machst du eine Visitenkarte mit meinem Bild? Und dann verweist du auch noch auf meine Seite?“
„Na, nachdem ich keine eigene E-Mailadresse habe, musste ich diesen Weg gehen. Brauchst gar nicht glauben, dass du dir da eine Nummer abgreifen kannst.“
„Wenn sich da eine meldet ist das schon viel.“ erwiderte ich.
„Das würde dann aber an dem Bild liegen und nicht am Text. So, schön war es, ich muss jetzt weg. Halt mich auf dem Laufenden. Und stecke dir ja keine Nummer ab! Du weißt ja, der Biersack kriegt alles raus.“