Der Biersack zu Besuch in meinem Wohnzimmer – Überstunden
„Ja, das Biersäckchen lässt sich auch mal wieder blicken. Schon lange nicht mehr gesehen. Wolltest du dich in meiner Abwesenheit nicht um meine Homepage kümmern?“
„Hör bloß auf, ich habe die letzten sieben Wochen Überstunden ohne Ende geschoben. Aufstehen, Bad und WC, Arbeiten, heimkommen, Essen, WC und Bad, schlafen, das war mein Tagesablauf. Nicht mal zum WM-Schauen bin ich gekommen. Hätte gerade noch gefehlt, dass ich das Finale auch noch verpasst hätte. Weltmeister! Und der Özil spendet seine 300.000 Euro Siegprämie. Respekt.“ antwortete er mit einer pelzigen Stimme.
Daraufhin fragte ich ihn, ob er einen im Tee hätte, woraufhin ich etwas schroff folgende Antwort bekam:
„Spinnst du?!? Ich trinke doch keinen Tee! Und das mit dem Fischauge kannst du in der Zeitung nachlesen.“
„Ist ja gut, ich glaube es dir ja. Naja, und die Stunden kannst ja sicher aufschreiben und abfeiern, oder?“
„Von wegen. Schee wär´s. Wir haben ja nicht einmal eine Stempelkarte.“
„Wird ja auch völlig überbewertet. Wenn ich nichts zu tun habe, mache ich auch Überstunden.“
„Deine dummen Kommentare kannst du dir sparen. Ich sehe es schon wieder kommen, wenn ich demnächst mal eine halbe Stunde früher gehen will, werde ich gleich so angeglotzt was mir einfällt nicht meine vollen 8,5 Stunden zu buckeln. Da weiß dann niemand mehr, dass ich die letzten 4 Wochen Überstunden ohne Ende geschoben habe. Das kann ja nun wohl wirklich nicht sein, dass es immer nur in eine Richtung geht, das kotzt mich echt an.“
„Apropos kotzen, auch der Beruf als Penis soll nicht so gut bezahlt sein. Da hab ich letztens ein Bewerbungsschreiben gelesen, da stand folgendes drinnen: ‚Ich, der Penis, beantrage hiermit eine Gehaltserhöhung aus folgenden Gründen: Ich arbeite körperlich. Ich arbeite in großen Tiefen. Ich stürze mich zuerst in meine Arbeit. Ich habe Wochenenden und Feiertage nicht frei. Ich arbeite in einer feuchten Umgebung. Überstunden werden nicht bezahlt. Ich arbeite an einem dunklen Arbeitsplatz, der kaum belüftet wird. Ich arbeite bei hohen Temperaturen. Meine Arbeit setzt mich der Ansteckungsgefahr von Krankheiten aus.‘
Und als Antwort kam: ‚Lieber Penis, nach sorgfältiger Bearbeitung und Prüfen des Antrages ist die Verwaltung zu dem Entschluss gekommen, selbigen aus folgenden Gründen abzulehnen: Sie arbeiten keine 8 Stunden durch. Sie schlafen nach kurzer Arbeitszeit ein. Sie folgen nicht immer den Anweisungen des Managements. Sie arbeiten nicht immer dort, wo Sie angewiesen wurden, sondern halten sich öfter in anderen Gegenden auf. Sie ergreifen nicht die Initiative, sondern müssen unter Druck gesetzt und freundlich behandelt werden, bevor Sie überhaupt anfangen zu arbeiten. Sie hinterlassen Ihren Arbeitsplatz ziemlich dreckig. Sie halten sich nicht immer an die Sicherheitsanweisungen, z.B. das Tragen von Schutzkleidung. Sie gehen lange vor 65 in Rente. Sie können keine Doppelschichten übernehmen. Sie verlassen manchmal den Ihnen zugewiesenen Arbeitsplatz, ohne mit der Arbeit fertig zu sein. Und als ob das noch nicht alles wäre, haben wir Sie auch noch ständig den Arbeitsplatz verlassen sehen, mit zwei sehr verdächtig aussehenden Säcken.“
„Ach Baschi, der ist ja schon uralt. Aber wenn wir schon beim Penis sind weiß ich spätestens seit Harry Potter, das es völlig egal ist, ob du eine Brille trägst oder eine Narbe hast. Am Ende zählt nur der Zauberstab.“